Welcher Zucker ist gesünder?

Geschrieben von Lucas B | Veröffentlicht am 07.07.2014 | 1 Kommentare
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Welcher Zucker ist gesünder? ©Tom Coates, Flickr unter CC BY-ND 2.0 Auch wenn es belegt ist, dass Zucker für den Menschen schlicht weg nicht für das Überlegen notwendig ist, möchten viele nicht auf diesen verzichten. Um eine Mahlzeit zu süßen lässt sich Zucker mit Sicherheit auch in Maßen anwenden. Es kommt, wie so oft, nur auf die angemessene Dosis an. Nachdem du dir über die Probleme des Zuckers bewusst bist und trotzdem zu diesem Produkt zum Süßen greifen möchtest, stelle ich dir die Zuckersorten mit ihren Vorteilen sowie Nachteilen vor.

Gibt es unterschiedliche Zuckersorten?

Ja, auch wenn Organisationen für die Gesundheit diesen Faktor in der Regel nicht berücksichtigen, gibt es unterschiedliche Arten von Zucker. Dabei handelt es sich meist um die unterschiedliche Gewinnung oder auch Quelle des Produkts. In diesem Artikel konzentriere ich mich auf die Zuckersorten, welche in Deutschland erhältlich sind.

Welcher Zucker enthält die meisten Nährstoffe?

Der Nährstoffgehalt des Zuckers ist sehr gering und beläuft sich meist auf unter einem Prozent. Somit stellt der Gehalt an Nährstoffen kaum ein Auswahlkriterium für den Zucker dar. Auch wenn in der Werbung zum Teil ein hoher Gehalt an Mikronährsteoffen beworben wird, ist dies einfach nicht richtig. Selbst wenn in den Produkten Vitamine oder Mineralstoffe vorhanden sind, beläuft sich die Menge in einem so geringen Rahmen, dass es kaum Einfluss auf die Deckung des Tagesbedarfs hat. Um annähernd den Bedarf zu decken, müssten Kiloweise Zucker konsumiert werden. Über die Probleme dieser Handlung solltest du dir jedoch bewusst sein: Zuckerkonsum im hohen Maße führt zu Fettleibigkeit und ist ungesund. Dies ist auch wissenschaftlich Nachgewiesen.

Ist brauner Zucker gesünder?

Eine häufige These lautete, dass brauner Zucker gesünder sei. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Auch brauner Zucker weist dieselben Probleme auf, wie das weiße Produkt. Der einzige Grund für den Konsum stellt auch hier nur der Faktor des Geschmacks dar. Zudem handelt es sich oft nicht um braunen Zucker, sondern um eingefärbten weißen Zucker.

Wie sollte Zucker ausgewählt werden?

Da sich beim Zucker keine gesundheitlichen Vorteile auffinden lassen, lässt sich diese Frage nicht beantworten. Eine Auswahl nach Nährstoffen fällt auf Grund der geringen Menge weg. Übrig bleibt nur der Faktor Geschmack, welcher bei jedem individuell ist. Hierzu bietet es sich nur an die Liste der Zuckerarten und Eigenschaften zu betrachten. Es gibt zwar auch unterschiede in der Glykämischen Last, jedoch gibt es keine zuverlässigen Listen, welche diese darstellen. Allerdings bleibt generell festzuhalten, dass der Glykämische Index bei Zucker hoch ist und somit negative Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat.

Die Zuckersorten

Kommen wir zu den unterschiedlichen Zuckersorten für sich. In der Liste sind die Sorten von Zucker vorhanden, welche in Deutschland erhältlich sind. Neben dem Namen der Sorte sind auch die wichtigsten und interessantes Fakten zu jeder Sorte beigefügt.

Brauner Zucker

Diesen Begriff hatten wir schon eben. Er bezieht sich lediglich auf das Erscheinungsbild des Produkts. Aus dem Begriff lässt sich keinerlei Information über die Zusammensetzung des Zuckers schließen. Sehr oft handelt es sich um gewöhnlichen, raffinierten Zucker, welcher mit etwas Melasse braun gefärbt wurde. Der Unterschied zum Haushaltszucker ist daher gering.

Weißer Zucker, Haushaltszucker

Diese Zuckersorte ist wohl die meist verbreitest Sorte. Der raffinierte Zucker wird auch unter dem Label Haushaltszucker oder Tafelzucker vertrieben. Hierbei handelt es sich um reine Sucrose. Dies ist ein Molekül, welches sich aus Glukose und Fruktose zusammensetzt. Der Eigengeschmack ist hier nicht wirklich gegeben, weshalb diese Zuckersorte womöglich auch so verbreitet ist.

Vollrohrzucker, Rohrzocker

Die Quelle für den Rohrzucker stellt die Pflanze Zuckerrohr dar. Zur Gewinnung wird der Saft dieser Pflanze gefiltert, eingedickt, getrocknet und abschließend gemahlen. Dieser Zucker zählt zu den unraffinierten Sorten. Der Rohrzucker ist braun und schmeckt leicht nach Karamell.

Kokosblütenzucker

Bei den Kokosblüten handelt es sich um eine relativ neue Quelle für Zucker, welche sich jedoch recht gut verbreitet. Auch wenn uns durch das Marketing vermittelt wird, dass dieser Zucker gesund sein soll, ist dies nicht der Fall. Wie Haushaltszucker, besteht auch dieser fast komplett aus Sucrose.

Ahornsirup

Auch hier wird der Zucker aus einer Pflanze, dem Ahornbaum, gewonnen. Die Produktion des Ahornsirups findet zu 80 bis 90 Prozent in Kanada statt. Zur Gewinnung wird der Saft des Baumes nur eingedickt, womit es sich um ein Naturprodukt handelt. Die Verarbeitung ist also nur gering und enthält zum Großteil Sucrose. Der Eigengeschmack des Produkts ist recht kräftig. Bekannt ist dieses Produkt mit Sicherheit aus dem Zusammenhang mit Pancakes.

Agavensirup

Der Agavensirup wird, wie der Name schon sagt, aus der Agavenpflanze gewonnen. Da der Agavensirup zum größten Teil aus Fruktose besteht, hat diese Zuckersorte keinen großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Nachteil ist jedoch, dass die Fruktose direkt in der Leber landet und dort in der Regel auf direktem Weg zu Fett umgewandelt wird.

Honig

Das wohl naturbelassenste Zuckerprodukt ist der Honig. Hier wird das Produkt in der Regel vom Imker lediglich gesiebt und anschließend abgefüllt. Das Produkt muss für die Fertigung nicht erhitzt werden, womit keine Inhaltsstoffe verloren gehen. Fruktose und Glukose sind zu etwa gleichem Anteil Bestandteil des Honigs. Der Geschmack hängt stark von der Herkunft, also Region ab. Zudem enthält Honig im Gegensatz zu den meisten Zuckersorten Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien.

Reissirup

Der Reissirup wird aus Reis gewonnen und enthält keine Fructose und nur etwas Glucose. Der größte Bestandteil des Sirups ist Maltose, womit dieses Produkt eine gute Alternative für Alerkiker von Fructose darstellt. Allerdings ist die Süßkraft geringer als bei anderen Sorten.

Zuckerrübensirup, Rübensaft

Der Sirup aus Zuckerrüben ist besonders in Regionen des Zuckerrübenanbaus verbreitet. Das Produkt ist der gefilterte und gekochte Saft der Zuckerrübe. In dem Saft sind daher sämtliche Mineralstoffe der Rübe und Sucrose enthalten. Geschmacklich liegt diese Sorte im etwas fruchtigeren Bereich. Allerdings schmeckt der Sirup auch etwas bitter.

Melasse

Im Detuschen Raum ist diese Sorte nur wenig bekannt. Es handelt sich um ein Nebenprodukt der Zuckergewinnung. Es gibt verschiedene Produktionsstufen, aus denen Melasse gewonnen werden kann. Aus diesem Grund variiert die Süßkraft stark.

Fazit

Soviel zu den unterschiedlichen Gewinnungen und Sorten des Zuckers. Festzuhalten bleibt dennoch, dass Zucker vom menschlichen Körper nicht gebraucht wird. Zuckerkonsum mit der Nährstoffaufnahme zu begründen ist daher nicht tragbar.

Wer trotz dieser Gründe nicht auf den süßen Geschmack verzichten möchte, sollte sich die Vor- sowie Nachteile der unterschiedlichen Zuckersorten ansehen. Daraufhin sollte auch nach Geschmack geurteilt werden. Es sollte sich allerdings in jedem Fall immer um geringe Mengen des süßen Stoffs handeln. Die naturbelassenen Produkte werden von den meisten bevorzugt verwendet.

Des Weiteren sollten Alternativen zum Süßen wie künstliche Süßungsmittel* bedacht werden. Die immer mehr und wohl bester Alternative zu Zucker stellt jedoch das nicht synthetische Produkt Stevia dar.
Tags: Zucker, Süßstoff, Gesundheit Der Artikel wurde von geschrieben und am veröffentlicht.
Geschrieben von Lucas B
Lucas ist einer der Betreiber und Entwickler von buffcoach. Obwohl er im Bereich der IT tätig ist, nehmen Sport und Ernährung einen sehr großen Anteil seines Lebens ein. Er trainiert im Bereich des Kraftsports nach Grundlagen von Crosstraining. Sein Ziel ist es stark und fit zu sein. Eine gesunde Ernährung ist damit eng verbunden. Sein Wissen teilt er auf buffcoach.net im Magazin und Forum.
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Ein gut geschriebener Artikel, der die relevanten Fakten um das Thema Zucker sehr verständlich erklärt aufzeigt. (Fruktose keinen großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel - aber direkt in der Leber landet und dort in Fett umgewandelt wird)
Allerdings bin ich, was Stevia betrifft ein bisschen skeptisch. Es ist richtig, das Stevia kein synthetische Produkt ist. Die Gewinnung findet allerdings in rein chemischen Prozessen statt. Soimit kann meiner Meinung nach nicht von einem Naturprodukt gesprochen werden.
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