Themen des Artikels
Ernährung & Sport
Beginnen wir mit dem Zusammenhang von Ernährung und Sport. Jeder weiß, dass Sport oder auch schlicht weg Bewegung wichtig für ein gesundes Leben sind. Dass der Faktor Ernährung jedoch einen wesentlich größeren Aspekt für die Gesundheit darstellt ist vielen nicht bewusst. Hier kann ich auf die schöne Pyramide des Erfolgs beim Training verweisen. Als Grundstein für den Erfolg steht unter dem Training immer die Ernährung. So haben auch Studien belegt, dass Bewegung allein nicht vor Übergewicht schützen kann. Auch der Kampf gegen überschüssige Pfunde lässt sich nicht nur durch Sport gewinnen. In der heutigen Zeit hat sich sogar die Zahl sportlich aktiven Menschen stark erhöht. Forschungen haben gezeigt, dass sich Kinder heute durchaus mindestens genauso viel bewegen, wie vor 50 Jahren. Fakt ist aber trotzdem, dass die Anzahl der übergewichtigen und adipösen extrem zugenommen hat. Grund dafür ist eine falsche Ernährung. Hier ist jedoch auch die Industrie schuldig. Es bleibt also festzuhalten, dass neben dem Sport auch die Ernährung für einen gesunden Lebensstil eine enorm wichtige Rolle spielt.Das Grundproblem von Zucker
Es ist kein Geheimnis und jeder wird diesen Punkt aus eigener Erfahrung bestätigen können: Zucker macht Lust auf mehr. Der Zucker ist hier im Grunde mit den Suchmitteln Alkohol, Nikotin und anderen Drogen gleichzusetzten. Genau wie bei diesen Stoffen entsteht durch den Konsum von Zucker das Verlangen nach mehr. Jeder weiß, dass ein Kalorienüberschuss zu Gewichtszunahme und ein Kaloriendefizit zu Gewichtsabnahme führen. Da der Zucker Appetit bereitet, werden schnell viel zu viele Kalorien aufgenommen. Es entsteht ein Überschuss und das Gewicht nimmt zu.Die Industrie und der Zucker
Schuld für den viel zu hohen Konsum an Zucker ist auch die Industrie, welche die schlechten Eigenschaften des süßen Stoffs ausnutzt. Vielen mag es nicht bewusst sein, doch nicht nur in Süßigkeiten wird der Zucker zu großen Mengen eingesetzt. Auch in vermeintlich gesunden Lebensmitteln wird der Zucker als Zusatzstoff eingesetzt. Besonders bei Fast-Food oder Fertiggerichten ist dies der Fall.Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst ist Zucker günstig in der Herstellung und somit von den Herstellern sehr beliebt. Der so harmlos klingende Mais ist hier eine Quelle für den süßen Stoff, welcher günstig und in großen Mengen angebaut wird. In der Vergangenheit wurden kleine Bauernhöfe in der Zeit der Industrialisierung durch Großbetriebe ersetzt. Diese waren in der Lage wesentlich größere Mengen zu geringen Preisen zu produzieren. Jedoch hat billig meist einen anderen Preis: Die Qualität. Für die Hersteller von Lebensmitteln ist die Qualität jedoch oft leider nicht so relevant, wie die Quantität und der Gewinn. Durch günstigere Rohstoffe können sie günstiger produzieren und somit ihre Produkte zu geringeren Preisen vermarkten. Der Verbraucher freut sich meist darüber und kauft diese Produkte eher ohne auf die Einbußen der Qualität zu achten. Unternehmen, welche gerne auf die Qualität achten würden, haben es im Wettkampf der Marktwirtschaft oft nicht leicht.
Der zweite Grund liegt ebenfalls im Marketing. Unternehmen sind an großen Absatzzahlen und besonders Gewinnen interessiert. Damit die Absatzzahlen bei Lebensmitteln angehoben werden können muss der Konsum erhöht werden. Somit hat die Industrie sich die schlechte Eigenschaft des Zuckers zu Gunsten gemacht. Da Zucker den Appetit anregt und das Verlangen nach mehr steigert, wurde der süße Stoff in die Lebensmittel gemischt. Die Menschen haben mehr gegessen und somit den Umsatz der Unternehmen gesteigert. Jedoch haben sie somit auch ihre Kalorienzufuhr erhöht, was zu dem Problem der Fettleibigkeit führt. Schuld ist im Grunde also die Industrie mit ihrer Gier nach mehr.
Auch durch die Werbung manipuliert die Industrie den Menschen. Neben dem vorgaukeln von gesunden Fakten verleitet Werbung auch zum Essen und Snacken zwischendurch. Es wird als ganz normal dargestellt während dem Autofahren oder im Büro zu naschen. Durch ein solch ungeregeltes Essverhalten wird die Kalorienzufuhr ebenfalls in die Höhe getrieben. Wenn man die Werbung genau betrachtet, wird selten oder gar nie von geregelten Mahlzeiten gesprochen. Ein guter Ansatz für eine gesunde Ernährung ist schon die Produkte aus der Werbung zu meiden.
Ebenfalls eng mit der Werbung verbunden ist das Ausnutzen von dem Mythos "Fett macht dick". Dieser Fakt wurde schon von einigen Studien belegt und ist jedoch noch immer fest in vielen Köpfen verankert. Fett ist wichtig und nicht der Dickmacher. Was uns dick macht und den Körperfettanteil in die Höhe schnellen lässt, ist der Zucker. Light Produkte sind in der letzten Zeit immer mehr zum Trend geworden. Jedoch bedeutet light nur eine niedrigere Menge an Kalorien. Zudem steht die Menge der Kalorien auch noch im Verhältnis zum Produkt in der normalen Variante. Da Fett mit 9 Kalorien pro Gramm die meisten Kalorien aufweist, wird versucht dieses zu entfernen. Dabei spielt natürlich auch der so böse klingende Begriff "Fett" selbst eine Rolle. So findet man sehr viele Produkte mit der Aufschrift "light" und "weniger Fett". Hier gilt es jedoch einen Blick auf die Nährwertangaben zu werfen. Der Zuckeranteil ist bei diesen Produkten meist enorm hoch. Somit verleiten solche Produkte ebenfalls zu einem höheren Konsum und somit zu einer erhöhten Zufuhr an Kalorien, obwohl sie weniger Kalorien haben. Fett ist nicht nur wichtig, sondern sättigt im Gegensatz zu Zucker.
Warum wird der Zucker nicht verboten?
Wenn man sich diese Fakten anschaut stellt sich schnell die Frage, weshalb das Ganze nicht einfach durch Gesetze eingedämmt wird. So betrachtet könnte man die Lebensmittelindustrie als Drogendealer darstellen, welche die Bevölkerung zu Junkies macht. In der Vergangenheit gab es schon viele Ansätze den Zucker zu unterbinden und auch einen offiziellen Richtwert für den Konsum von Zucker auszuweisen, jedoch wurde viel dagegen angekämpft. Wie so oft spielte auch hier das Geld eine große Rolle. Die großen Hersteller wollten natürlich weiterhin den Zucker verwenden um ihre Absatzzahlen hoch zu halten. Somit wurde das Thema, obwohl die Problematik schon bekannt war, einfach verschwiegen und der Bevölkerung vorenthalten. Grund dafür ist auch der große Einfluss der Lebensmittelindustrie. Durch Geld und Kontakte ist ihr Einfluss auf die Politik enorm groß. Auch hier spiegelt sich ein wenig das Bild von Drogenbanden wieder. Schön wäre es, wenn der Staat auch hier eingreifen würde und wie auf Alkohol und Zigaretten eine Steuer für den Genuss setzten würde.Stevia - Die Alternative
Mit der Zeit ist das Produkt Stevia wohl immer bekannter geworden. Es handelt sich um eine Pflanze, welche um einiges süßer schmeckt als Zucker und keine Kalorien aufweist. Die süße ist bis zu 300-mal stärker als bei Rohr- oder Rübenzucker. Auch wenn Stevia schon lange in Ländern wie der Schweiz erhältlich ist, ist er erst seit kurzem in der EU zugelassen. Grund dafür ist auch hier der große Einfluss der Konzerne. Die Zuckerindustrie hat sich stets gegen die Alternative gewehrt und alles dafür getan, dass Stevia nicht verbreitet wird. Dabei ist die Produktion von Stevia sogar günstig, jedoch wegen dem Klima nicht in Europa möglich. Eventuell ist auch dies ein Grund, weshalb die Zuckerindustrie sich so gegen das Produkt sträubt.Wo genau ist das Problem beim Zuckerkonsum?
Zuvor habe ich schon kurz das Grundproblem des Zuckers angeschnitten. Zucker macht Lust auf mehr und führt so sehr schnell zu einem Kalorienüberschuss. Doch warum genau ist das so? Knapp gesagt hat dieses Problem etwas mit der Sättigung, also der Aufnahme des Zuckers vom Körper zu tun. Im Gegensatz zu langkettigen Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten, gelangt der Zucker direkt ins Blut. Eine Umwandlung ist nicht mehr notwendig, da Zucker der letzte Bestandteil der Zerlegung ist. Konsumieren wir hingegen langkettige Kohlenhydrate, Proteine oder Fette, so muss der Körper diese erst umwandeln. Aus diesem Grund steigt der Blutzuckerspiegel rasch an. Es wird auf einem Schlag eine große Menge Zucker zugeführt. Bei der Umwandlung wird der Zucker nur langsam ins Blut abgesondert. Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel beginnt der Körper Insulin auszuschütten. Dies ist ein Hormon, welches die Glukose (den Zucker) zu ihrem Bestimmungsort bringt. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Muskelzellen, welche Energie benötigen. Durch die extreme Ausschüttung von Insulin wird der Blutzuckerspiegel wieder gesenkt. Jedoch geschieht dies durch die große Menge sehr schnell und der Blutzucker sackt unter den Anfangswert. Es kommt zu einer Unterzuckerung, wodurch wieder ein Hungergefühl entsteht. Oft wird hier auch die Formulierung "Achterbahnfahrt" verwendet.Neben diesem Problem kommt noch das Verlangen nach süßem hinzu. Von Natur aus gilt süßes als Zeichen für Genuss und zeigt, dass etwas nicht giftig ist. Früher gab es keinen raffinierten Zucker und süßes wurde zum Beispiel in Form von Obst gefunden. Jedoch war dieses nicht in so großen Mengen vorhanden wie heute. Der Mensch und auch die Tiere konnten und durften zuschlagen, wenn sie das Glück hatten solch süße Dinge in der Natur zu finden. Diese Reaktion hat der Körper trotz Evolution leider beibehalten. Durch die moderne Industrie ist Zucker jedoch in viel zu großem Maß vorhanden, was diese Reaktion auf den süßen Stoff im Grunde nicht mehr erlaubt.
Was können wir gegen das Verlangen tun?
Eine sehr interessante, gute und wohl auch wichtige Frage. Ändern können wir die Reaktion von unserem Körper wohl kaum. Auch das Verlangen nach süßem lässt sich mit Sicherheit sehr schwer abstellen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt viel daran eine Empfehlung für den täglichen Zuckerkonsum vorzugeben. Allerdings wird dies von der Lebensmittelindustrie immer wieder unterdrückt. Doch selbst wenn die WHO eine solche Vorgabe durchsetzen würde, hätte dies meiner Meinung nach kaum Auswirkungen auf das Problem. Schon jetzt gibt es Dinge wie den GDA, welche jedoch auch nicht zu einem bewussteren Umgang führen. Jeder ist für seine eigene Gesundheit verantwortlich und so muss auch jeder selbst, aus einer Kraft und eigenem Willen gegen das Problem vorgehen. Das Problem der Marktwirtschaft können wir ebenfalls kaum ändern. Es wird immer so bleiben, dass die Konzerne versuchen günstig und in Massen zu produzieren und den Absatz anzukurbeln. Wie zuvor erläutert, ist Zucker hier ein beliebtes Manipulationsmittel für uns Konsumenten. Das einzige was wir tun können ist unserer Lebensmittel bewusster auszuwählen und einen gewissen Grundsatz zu befolgen: Iss Fleisch und Gemüse, Nüsse und Samen, etwas Obst, ein wenig Stärke und kein Zucker! Für eine gesunde Ernährung ist nicht zwangsläufig die Paleo Diät notwendig, doch an Hand dieser, lassen sich viele Grundsätze für eine gesunde Ernährung lernen. Weitere hilfreiche Tipps für eine gesunde Ernährung findest du auch im Artikel "Tipps für eine gesunde Ernährung". Vorteil bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung liegt eindeutig auch in dem Punkt der Sättigung. Das Verlangen nach mehr wird schon dadurch etwas eingedämmt, dass man immer satt ist und kein Hungergefühl verspürt.Das wohl beste Mittel gegen die Versuchung ist auch die Versuchung aus dem Weg zu schaffen. Sind keine Süßigkeiten oder andere zuckerhaltigen Lebensmittel im Haushalt vorhanden, so ist auch die Versuchung nicht gegen diese zu futtern. Steht eine Packung Kekse auf dem Tisch oder steht das zuckerhaltige Getränk im Kühlschrank, so ist der Griff nach der Verführung schnell getan.
Auch wenn es für mich und sicher auch einige von euch mittlerweile selbstverständlich ist, stelle ich immer wieder fest, dass es nicht bei jedem der Fall ist. Beim Kauf von neuen Produkten sollte immer auf die Nährwertangaben und auch die Zutatenliste geschaut werden. Wir können froh sein, dass die Lebensmittelindustrie mittlerweile mindestens die Zutaten auf ihren Verpackungen angeben muss. Wir sollten dies schätzen und nutzen. Wenn man sich bewusst die Zutatenliste oder auch die Nährwertangaben anschaut, wird oft deutlich, wie viel Zucker dem Produkt zugesetzt wurde. Selbst gesund erscheinende Lebensmittel, wie zum Beispiel Wasser mit Fruchtgeschmack oder auch Gemüse und Obst in Konserven, enthalten nämlich oftmals eine große Menge an Zucker. Im besten Fall werden nur Produkte gekauft, welche das Wort Zucker in keiner Weise in der Zutatenliste enthalten. Bei den Nährwertangaben ist meist die Angabe "davon Zucker" beigefügt. Ist diese Angabe jedoch nicht vorhanden, heißt dies noch lange nicht, dass das Produkt keinen Zucker enthält. Ein Blick auf die Zutatenliste sollte daher nicht vergessen werden.
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