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Die Fehlerliste
Zu wenig Energie
Sehr viele Menschen die auf Low-Carb umsteigen verwechseln die Ernährung mit einer extremen Reduktionsdiät. Folglich essen sie zu wenig und liefern ihrem Körper somit zu wenig Energie (Kalorien). Ohne die notwendige Energie kann der Körper jedoch nicht richtig arbeiten und fährt aus diesem Grund den Stoffwechsel runter. Das hat zur Folge, dass wir antriebslos und kraftlos werden. Auf diese Weise haben wir logischerweise auch weniger Lust auf Sport oder Aktivität. Es entstehen also noch Folgeprobleme.Neben der Antriebslosigkeit durch zu wenig essen entstehen durch diesen Punkt noch Heißhungerattacken. Durch ein extremes Kaloriendefizit stehen wir ständig unter dem Hungergefühl. Durch diesen Aspekt werden wir nicht nur unausgeglichen, sondern neigen auch zu Fressattacken. Durch Frust und Hunger getrieben wird hier alles zunichte gemacht. In der Regel wird dabei auch auf Süßigkeiten zurückgegriffen. Mit aus Frust und weil sie schnell verfügbar sind. Allerdings haben Süßigkeiten enorme Nachteile und passen auch noch kaum in eine Low-Carb Ernährung.
Auch bei einer Low-Carb Diät gelten weiterhin die Regeln der Energiezufuhr. Möchtest du zunehmen brauchst du einen Kalorienüberschuss, möchtest du hingegen Gewicht verlieren brauchst du ein Kaloriendefizit. Durch das Konzept von Low-Carb wird lediglich die Auswahl der Energiequellen vorgegeben. Nicht jedoch die Energiebilanz (Kalorienbedarf berechnen). Wird eine zu starke Abweichungen gewählt treten die ebengenannten Probleme auf: Heißhunger und ein verlangsamter Stoffwechsel. Zu viel Überschuss hingegen führt auch zu Problemen. Da der Körper nur begrenzt Energie in Muskelmasse umwandeln kann tritt hier eine verstärkte Einlagerung von Körperfett auf - Massephase ist nicht sinnvoll.
Angst vor Fett
Die zu geringe Zufuhr von Fetten führt meist zu dem ersten Problem. Da bei Low-Carb nur wenige Kohlenhydrate Konsumiert werden muss hier wesentlich fettreicher gegessen werden. Fällt dies weg bleibt meist nur noch Protein übrig. Meiner Erfahrung nach ist dies sogar einer der Hauptfehler bei Low-Carb.Dies beruht mit auf der unberechtigten Angst vor dem Makronährstoff Fett. Viele Funktionen des Körpers können nicht auf Fett verzichten. Auch wenn 1 Gramm Fett mit rund 9 Kilokalorien statt wie Kohlenhydrate und Proteine mit 4 Kilokalorien berechnet wird, macht es das Fett nicht schlecht.
Protein selbst kann zwar als Energielieferant dienen, ist für den Körper aber keine ideale Energiequelle. Auch wenn eine hohe proteinzufuhr Vorteile bringen kann, hält sich die Effizienz in Grenzen. Das beutet jedoch nicht, dass Protein nicht notwendig und wichtig ist. Jedoch braucht der Körper auch Fette oder Kohlenhydrate um das Protein verarbeiten zu können. Wo der Körper sogar auf Kohlenhydrate verzichten kann, gilt dies für Fette nicht.
Viele begehen bei der Umstellung auf Low-Carb den Fehler, dass sie die Kohlenhydrate nicht durch Fette ersetzten, sondern die Kohlenhydrate lediglich streichen. Meist sind sie in der Zeit vor Low-Carb auch noch eine Low-Fat Ernährung nachgegangen. Wenn nun aus einer Low-Fat Ernährung auch noch die Kohlenhydrate gestrichen werden, bleiben nur noch die Proteine übrig, was nicht reicht. Aus einem Salat mit Thunfisch und gegebenenfalls noch einem Mozzarella light kann der Körper nicht sonderlich viel Energie gewinnen. Allgemein und besonders bei Low-Carb sollten light Produkte außen vor gelassen werden. Wobei beim Austausch von Kohlenhydraten durch Fette auf die Energiebilanz zu achten ist. Da Fette wesentlich mehr Energie aufweisen, kann der Austausch nicht 1:1 stattfinden - Die Energiebilanz bleibt entscheidend.
Low Carb ist nicht No Carb
Low Carb wird häufig auch falsch als No Carb interpretiert. Übersetzten wir doch einfach mal das Wort "low". Zu Deutsch bedeutet dies "gering" oder "wenig" aber nicht "kein". Bei einer Low Carb Ernährung werden zwar die Kohlenhydrate reduziert, jedoch nicht gänzlich gestrichen. Je nach deinem Aktivitätsgrad kannst du durchaus zu einer gewissen Menge an Kohlenhydraten greifen. Bei den meisten Modellen wird hier eine Zahl von 50 bis 100 Gramm Kohlenhydraten gesprochen. Wobei es sich hier um natürliche Quellen wie Obst und Gemüse handeln sollte.Zu wenig Gemüse
Damit sind wir auch schon beim nächsten typischen Fehler von Low Carb. Da Gemüse hauptsächlich aus Kohlenhydraten besteht meiden viele auch dieses in der kohlenhydratarmen Ernährung. Gemüse ist jedoch für unseren Körper unverzichtbar. Aus diesem gewinnen wir die meisten Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe. Zudem hat es einen enormen Einfluss auf die Sättigung. Besonders Gemüse mit wenig Stärke und einem hohen Gehalt an Ballaststoffen sollte und darf hier nicht gestrichen werden. Allgemein stellt sich grünes Gemüse damit an die Spitze.Ballaststoffe
Jedem sollte Bewusst sein, dass Ballaststoffe einen wichtigen Teil zu unserer Ernährung beitragen. Sie sind wichtig für die Verdauung und haben ebenfalls einen positiven Effekt auf die Sättigung. Häufig kommen die Ballaststoffe in der Low-Carb Ernährung etwas kurz. Dem gilt besonders mit dem eben genannten Punkt Gemüse zu decken. Es gibt jedoch auch noch andere Ballaststoffreiche Lebensmittel. Dazu gehören zum Beispiel Leinsamen oder Chiasamen (Online zu bekommen*).Durchhaltevermögen
Der Punkt Durchhaltevermögen spielt nicht nur bei Low-Carb eine Rolle, jedoch ist auch hier wichtig. Viele fühlen sich durch die Kohlenhydratarme Ernährung am Anfang oft schwach und lustlos. Somit entscheiden sie diese Ernährungsweise als schlecht oder sinnlos abzustempeln und schon nach drei Tagen die Flinte ins Korn zu schmeißen.Dies ist ein großer Fehler. Auch wenn die ersten beiden Punkte (Energiebilanz und fettreiche Ernährung) eingehalten werden braucht der Körper etwas Zeit um sich umzustellen. Besonders wenn der Körper vorher die Kohlenhydrate als primäre Energiequelle genutzt hat, kann er nicht von einem auf den anderen Tag umschalten. Du musst deinem Körper etwas Zeit für die Umstellung geben, welche sicherlich länger als nur drei Tage oder eine Woche ist. Bestimmt hast du schon von einer 30-Tage-Challenge gehört. Bei vielen Konzepten gibt es Pläne und Modelle für 30 Tage um in das System einzufinden. So kannst du dir diesen Zeitraum auch für eine Low-Carb Ernährung setzten. Erst dann solltest du entscheiden wie es weitergeht.
Besonders durch die moderne Ernährungsweise und der Industrie wurde unser Körper auf Kohlenhydrate getrimmt. Hier spielt die metabolische Flexibilität eine Rolle, welche es gilt wieder herzustellen.
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