Glutenfrei ist nicht immer die bessere Wahl

Geschrieben von Lucas B | Veröffentlicht am 24.11.2015 | Keine Kommentare
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Glutenfrei ist nicht immer die bessere Wahl © Eigentümer des Fotos:Es75, Fotolia.com Glutenfreie Produkte sprießen immer mehr aus dem Boden. Die Hersteller sehen den Trend und machen sich das Verlangen der Verbraucher zu Nutzen. Allerdings geht es ihnen dabei meist nicht um unsere Gesundheit. In der Wirtschaft geht es den meisten um eins: Geld und Profit. Hier sei nicht Diskutiert ob eine glutenfreie Ernährung generell gut oder schlecht ist. Es geht um glutenfreie Lebensmittel. Diese sind nämlich häufig nicht so gesund wie du glauben magst.

Gluten steckt nicht nur in Weizen

Die bekannteste Form von Gluten ist das Gliadin, welches in Weizen gefunden wird. Seit dem Werkt "Die Weizenwampe"* wird vielen das Weizenprotein ein Begriff sein. Selbst wenn es nur aus dem Titel bekannt ist. Es gibt allerdings noch weitere Formen von Gluten wie Secalin in Roggen oder Avenin in Hafer.

Viele greifen zu Produkten mit Hafer, Roggen oder Dinkel um dem Gluten aus dem Weg zu gehen. Doch in Wahrheit meiden sie das Protein nicht. Einige Hersteller nutzen nicht die Aufschrift glutenfrei, sondern drucken vermeintlich glutenfreie Bezeichnungen auf ihre Packungen. So gibt es Brot aus Quinoa oder Chiasamen. Beim Blick auf die Zutatenliste lässt sich jedoch häufig erkennen, dass nur wenige Prozent des Nahrungsmittels aus diesen Zutaten bestehen. Meist wird der Rest dann sogar mit weißem Weizenmehl aufgefüllt. Auch bei vielen Wraps aus Reis oder Mais lässt sich das Phänomen finden. Um die Bezeichnung zu verteilen muss das Produkt nur überwiegend aus der entsprechenden Zutat bestehen. Ein Mais-Wrap muss daher nur zu 50,1% aus Mais bestehen. Gesetzlich darf der Rest mit Weizen hergestellt werden.

Glutenfrei heißt Glutenersatz

Die Aufschrift glutenfrei bedeutet im Grunde nur, dass Gluten ausgetauscht wurde. Aus diesem Grund können viele glutenfreie Produkte für jeden, auch für Personen mit Gluten Unverträglichkeit, eher schlecht als gut sein. Besonders bei Backwaren muss Ersatz her, da Gluten als Klebestoff für die Produkte dient. Im Forum habe ich letztes Jahr ein Rezept für Weihnachtsplätzchen nach Paleo gepostet, welches ohne Gluten ist. Beim Zubereiten wird deutlich, welche Aufgabe Gluten beim Backen hat. Der Teig lässt sich extrem schwer ausrollen.

Meist wird bei glutenfreien Produkten Reismehl, Maismehl, Kartoffelmehl oder Stärkemehl als Ersatz für Weizenmehl gewählt. Bei vielen dieser Mehlsorten tun wir unserem Körper jedoch nichts Gutes. Der Glykämische Index liegt bei den meisten dieser Sorten noch höhere als es bei Weizen ohnehin schon der Fall ist. Zusätzlich haben viele dieser Mehlsorten noch weniger Ballaststoffe, welche den Glykämischen Index sinken lassen würden. Somit wird der Adipositas der Ball eher zugespielt. Neben den Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben viele glutenfreie Produkte sogar noch einen höheren Kaloriengehalt. Wenn du also glutenfrei isst um abzunehmen bist du mit glutenfreien Produkten eher auf dem falschen Weg.

Nicht selten werden auch Chemikalien eingesetzt um die Eigenschaften des Glutens zu bekommen. Diese Maßnahme ist mit Sicherheit nicht gesund. Chemikalien gehören nicht in unseren Körper und können hier einiges anrichten. In der Lebensmittelindustrie wird ohnehin schon zu viel mit Zusatzstoffen und somit Chemie gearbeitet. Mit einem Verzicht oder zumindest Reduzierung der Chemie in deiner Ernährung tust du deinem Körper in jedem Fall Gutes.

Gluten ist nicht nur in Lebensmitteln

Selbst wenn du dich glutenfrei ernährst, ob mit von Natur aus glutenfreien oder von der Industrie erzeugen glutenfreien Lebensmitteln, heißt es noch lange nicht, dass du glutenfrei lebst. In vielen Produkten wird das Weizenprotein verwendet. Zum Teil wird es auch unter anderen Namen verschleiert.

Besonders bei Shampoo und Haarpflegeprodukten werden Weizenproteine häufig eingesetzt. Nun trinkst und isst du das Zeug vermutlich eher selten. Aber auch deine Haut kann das Gluten aufnehmen. Dabei solltest du nicht vergessen, dass die Haut dein größtes Organ ist. So kannst du trotz glutenfreier Ernährung Gluten aufnehmen.

Abschließende Worte

Glutenfrei kann sicherlich Vorteile für manche Personen haben. Allerdings sind Ersatzprodukte nicht immer oder eher selten die bessere Wahl. Durch vermeintlich glutenfreie Zutaten versuchen die Hersteller dich zu locken. Doch neben Weizen enthalten auch Hafer, Dinkel und andere Getreidesorten Gluten. Auch werden viele Nahrungsmittel nur zum Teil mit glutenfreien Zutaten hergestellt. Der Rest wird oft mit Weizenmehl aufgefüllt um Kosten zu sparen. Wenn du dem Gluten aus dem Weg gehen möchtest solltest du nicht auf von der Industrie gefertigte glutenfreie Nahrungsmittel zurückgreifen. Hier wird meist mit schlechterem Ersatz und Chemikalien gearbeitet. Dann solltest du dich doch lieber auf von Natur aus glutenfreie Produkte konzentrieren.
Tags: Gluten, Weizen Der Artikel wurde von geschrieben und am veröffentlicht.
Geschrieben von Lucas B
Lucas ist einer der Betreiber und Entwickler von buffcoach. Obwohl er im Bereich der IT tätig ist, nehmen Sport und Ernährung einen sehr großen Anteil seines Lebens ein. Er trainiert im Bereich des Kraftsports nach Grundlagen von Crosstraining. Sein Ziel ist es stark und fit zu sein. Eine gesunde Ernährung ist damit eng verbunden. Sein Wissen teilt er auf buffcoach.net im Magazin und Forum.
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