Foam rolling - Warum ist das sinnvoll?

Geschrieben von Lucas B | Veröffentlicht am 06.04.2015 | 2 Kommentare
vgwort
Foam rolling - Warum ist das wichtig? © Eigentümer des Fotos:Amazon.de* Mobility gehört zu den häufig vernachlässigten und belächelten Punkten im Kraftsport. Sicher wird auch dir schon das Thema Foam Roalling über den Weg gelaufen sein. In diesem Artikel möchte ich auf den Sinn und Hintergrund des Foam Rollers eingehen. Dabei hoffe ich dir die große Bedeutung von Mobility näher bringen zu können. Auch wünsche ich mir, dass du den Wert des Foam Rollers mehr zu schätzen weißt und ihn in Zukunft öfters einsetzt.

Was ist Mobility?

Beginnen wir ganz am Anfang. Was ist überhaupt Mobilty? Wenn wir über Mobility sprechen, reden wir von der Fähigkeit uns zu uneingeschränkt bewegen. Hier sollte auch schon deutlich werden weshalb das so wichtig ist. Die Beweglichkeit ist die Grundlage für alles weitere was wir gerne möchten. In unserem Fall gehört dazu zum Beispiel das Bewegen von Gewichten. Wir sprechen an dieser Stelle allerdings nicht von Dehnen. Zumindest nicht von dehnen im herkömmlichen Sinne. Mit den Fingern für fünf Sekunden die Zehe zu berühren ist kein Mobility Training. Um zu zeigen wie Mobilty Training aussieht schauen wir uns allerdings zunächst die Grundlagen an.

Der Aufbau von Muskeln und Faszien

Jedem wird klar sein, dass unser Körper aus einer Vielzahl von Muskeln besteht. Um das Ganze gut verständlich zu formulieren müssen wir hier nicht biologisch ins letzte Detail gehen. Die Muskeln und Muskelfasern sind mit Faszien umgeben, welche diese Stabilisieren und auch unterschiedliche Muskeln verbinden. Durch hartes Training ziehen sich diese Faszien zusammen was zu Verspannungen führt. Jeder wird die Aussagen "verkürzte Muskeln" sowie "verkürzte Sehnen" kennen, welche jedoch nach aktuellem Stand jedoch nicht richtig ist. Nicht die Muskulatur, sondern die Faszien sind verkürzt oder eher verklebt.

Die Muskeln können wir mit einem Gummiband vergleichen. Ziehen wir das Gummiband auseinander wird es später wieder in seine Ursprüngliche Form zurückkehren. Die Faszien hingegen können wir mit einer Frischhaltefolie vergleichen. Wenn wir diese auseinanderziehen wird diese mit der Zeit ihre Form verändern. Genau das ist es was wir wollen.

Mit dem Vergleich der Frischahltefolie lässt sich auch die Verklebung verdeutlichen. Legen wir die Frischhaltefolie um eine Flasche und drehen diese, wird sich die Folie verkleben und verheddern. Es entstehen Verklebungen, somit Verkürzungen  und schlussendlich Einschränkungen.

Faszientraining

Foam Rolling stellt im Grunde nur eine Kategorie des Faszientrainings dar. Es ist eine bestimmt Form des Faszientrainings. Jedem wird hier in erster Linie der Foam Roller* in den Sinn kommen, welcher in einfachster Form eine Schaumstoffrolle darstellt. Diese gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen bei welchen sich unter anderem die Härtegrade unterscheiden. Bei der Anwendung des Foam Rollers, also dem foam rolling, wird durch Druck und Bewegung gegen die Verklebungen gearbeitet. Dieser Prozess wird auch als Selbstmassage bezeichnet. Neben dem Foam Roller gibt es allerdings noch mehrere Möglichkeiten die Verklebungen der Faszien zu lösen. Dabei können zum Beispiel einfach Langhandeln oder auch sehr beliebt Lacrosse Bälle* eingesetzt werden. Auch mit diesen lässt sich Druck auf die entsprechenden Stellen ausüben und die Selbstmassage vorgenommen werden. Somit sollten wir eher Faszientraining oder Selbstmassage sprechen. Mobility wäre wieder ein Überbegriff, da hier auch Dehnen zählt.

Triggerpoints

Im Zusammenhang mit Faszientraining, Mobility oder auch Foam Rolling tritt häufig auch der Begriff Triggerpoints oder zu Deutsch Triggerpunkte auf. Hierbei handelt es sich um Schmerzpunkte im Körper, welche besonders bei Druck spürbar sind. Hinter diesen Stellen verbirgt sich verklebtes Gewebe. Krafttraining aber auch falsche und verkrampfte Haltung können die Ursache sein. Besonders das viele Sitzen im modernen Alltag trägt zu diesem Problem bei. Um die volle Bewegungsfreiheit zu erlangen gilt es also diese Triggerpunkte durch lösen der Verklebungen zu entfernen. Ich denke jeder wird solche Triggerpoints in Form von Verspannungen kennen.

Warum brauchen wir Faszientraining?

Ich habe es schon angedeutet, möchte es jedoch noch konkret ansprechen. Faszientraining ist enorm wichtig für unsere Gesundheit. Dabei geht es besonders um unsere Beweglichkeit, Haltung sowie Leistung im Sport. Durch verklebte Faszien gelangen wir untere anderem in eine schlechte Haltung. Dadurch kann es auch zu Folgen wie Rückenschmerzen kommen. Mit eine Ursache dafür ist auch, dass wir unsere Muskeln nicht komplett nutzen und somit auch nicht voll trainieren können.
 
  • Wir brauchen eine starke oder zumindest gut ausgeprägte Muskulatur um eine gesunde und ideale Körperhaltung zu haben.
  • Um unsere Muskeln im vollen Rahmen nutzen zu können müssen wir Beweglich und dürfen nicht verklebt sein.
  • Durch gute Beweglichkeit können wir wesentlich bessere Leistungen im Sport erzielen.

Fazit

Das form rolling gehört mit zur Selbstmassage und dient dem Faszientraining. Es ist enorm wichtig um die volle Beweglichkeit durch das Lösen von Verklebungen zu erlangen. Erst auf diesem Weg ist es und möglich unsere Muskeln komplett zu nutzen und diese zu trainieren. Somit erhalten wir durch Faszientraining eine bessere Mobilität (Beweglichkeit) und können auch bessere Leistungen im Sport erzielen. Somit ist die Schaumstoffrolle nicht nur ein lächerliches Tool, sondern bringt uns viele Vorteile für das Training und sollte nicht in der Ecke liegen gelassen werden. Welches Equipment für ein Einstieg sinnvoll ist wird in diesem Artikel behandelt. Informationen zu den Grundlagen der Selbstmassage findest du in diesem Artikel.
Tags: Mobility, foam rolling Der Artikel wurde von geschrieben und am veröffentlicht.
Geschrieben von Lucas B
Lucas ist einer der Betreiber und Entwickler von buffcoach. Obwohl er im Bereich der IT tätig ist, nehmen Sport und Ernährung einen sehr großen Anteil seines Lebens ein. Er trainiert im Bereich des Kraftsports nach Grundlagen von Crosstraining. Sein Ziel ist es stark und fit zu sein. Eine gesunde Ernährung ist damit eng verbunden. Sein Wissen teilt er auf buffcoach.net im Magazin und Forum.
Kommentare, Meinungen & Ergänzungen
29.08.2017 13:07
Forenbeiträge: 62
Kommentare: 2
Daumen erhalten: 3
Daumen verteilt: 5
Dabei seit: 01.01.2012
WODs durchgeführt: 120
Profiltyp: Mitglied
Wann soll ich denn Mobiltiy Training machen? Vor oder nach dem Training?
Oder besser gleich eine eigene Trainingseinheit?
30.08.2017 10:23
Forenbeiträge: 1035
Kommentare: 411
Daumen erhalten: 99
Daumen verteilt: 45
Dabei seit: 01.01.2012
WODs durchgeführt: 251
Profiltyp: Mitglied
Hallo Tom :)

Du kannst sowohl vor als auch nach dem Training Mobility machen. Jedoch unterscheidet es sich dann etwas in der Anwendung.

Vor dem Training ist es ratsam eher kürzer und schneller zu arbeiten. Nach dem Training hingegen ausgiebiger und langsamer.

Bei der Anwendung vor dem Training geht es darum das Gewebe anzuregen und vorzubereiten. Wenn du hier zu lange oder zu viel machst, wirst du eher Ermüdung erreichen. Um dann noch im Training Vollgas geben zu können etwas ungünstig ;) Nimmst du zu viel Spannung aus den Faszien ist das auch eher negativ für die explosive Kraftentwicklung.

Hilft dir das erstmal so weiter? :) Das Thema wäre schon einen eigenen Artikel wert ;)

Beste Grüße,
Lucas
Anmelden und kommentieren

oder als Gast kommentieren

Name:
E-Mail: