Wie funktioniert eine Körperfettwaage?

Geschrieben von Lucas B | Zuletzt aktualisiert am 07.02.2022 | 1 Kommentare
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Wie funktioniert eine Körperfettwaage? Körperwaagen sind ein wichtiges Werkzeug für jeden Sportler um das Körpergewicht zu überprüfen und zu kontrollieren. Doch nicht nur das Körpergewicht, sondern auch andere Werte, wie der Körperfettanteil (KFA) oder der Anteil der Muskelmasse sind für die Kontrolle der Fitness von großer Bedeutung. Besonders die Entwicklung über einen längeren Zeitraum ist für die Überwachung und Kontrolle der persönlichen Fitness interessant.

Aber wie funktioniert so eine Körperfettwaage überhaupt? In diesem Artikel erkläre ich es dir. Dabei klären wir auch, wie weit du den Werten einer Köperfettwaage vertrauen kannst.

Was ist der Körperfettanteil?

Zunächst klären wir kurz die Frage, was der Körperfettanteil überhaupt ist. Der Körperfettanteil gibt den Anteil der Körpermasse an, welcher aus Fett besteht.

Hierbei kann auch noch zwischen verschiedenen Fetten unterschieden werden, was jedoch in diesem Artikel nicht behandelt wird. Der Körperfettanteil kann in Prozent oder auch mit einer konkreten Gewichtseinheit, wie zum Beispiel Kilogramm, angegeben werden.

Handelt es sich um eine prozentuale Angabe, so bezieht sich diese auf das gesamte Körpergewicht. Wiegt eine Person 80 Kilogramm und einen Körperfettanteil von 20%, so beträgt das Körperfett 16 Kilogramm. Der Wert kann über folgende Formel berechnet werden: 80 Kilogramm / 100% * 20% (Ergebnis: 16 Kilogramm). Natürlich kann auch umgekehrt aus einer Angabe des Fettanteils in Kilogramm der Prozentwert ermittelt werden. Dazu wird folgende Formel verwendet: 100% / 80 Kilogramm * 16 Kilogramm (Ergebnis: 20%).

Die Abkürzung für den Körperfettanteil lautet KFA. Dieses Kürzel wirst du mit Sicherheit schön öfters gelesen und gehört haben.

Wie arbeitet eine Körperfettwaage?

Nun zu der Frage, wie eine Körperwaage es schafft den Körperfettanteil (KFA) zu ermitteln.

Wenn sich eine Person auf eine Waage stellt, welche den Anteil der Fettmasse messen kann, sendet diese Stromimpulse durch den Körper.

Die Spannung ist natürlich so gering, dass sie für den Menschen weder schädlich, noch bemerkbar ist. Die Waage misst nun den Widerstand, also wie lange der Strom braucht um durch den Körper zu fließen. Dieses Verfahren wir auch als BIA bezeichnet. Ausgeschrieben Bioimpedanz-Analyse.

Auf Grundlage dieses Wertes wird dann der Körperfettanteil berechnet. Bei jeder Körperfettwaage muss ein Profil hinterlegt werden, da zusätzlich für die Berechnung von der Waage Daten wie die Körpergröße, das Alter und das Geschlecht benötigt werden. Manche Waagen lassen sogar den Aktivitätsgrad mit in die Berechnung einfließen.

Der konkrete Wert beruht am Ende jedoch auf Studien. In diesen Studien wurden die Werte der Waage mit denen von anderen Waagen oder auch anderen Methoden der Messung des Körperfetts verglichen. Eine Alternative ist zum Beispiel die Messung mittels Caliper*.

Wie genau sind die Werte von Körperfettwaagen?

Eine weitere und sehr wichtige Frage ist, wie viel Vertrauen in die Werte der Waage gesteckt werden können. Da die Werte auf Studien mit Vergleichswerten beruhen, sollten die Werte mit Vorsicht betrachtet werden. Die absoluten Werte müssen nicht zwingend korrekt sein.

Ein weiteres Kriterium ist die Methode der Messung. Zwar senden alle Körperfettwaagen einen Stromimpuls durch den Körper um den Widerstand zu messen, jedoch geschieht dies auf unterschiedliche weisen.

Viele Waagen haben keine Handsensoren. Somit wird der Strom nur von einem Bein zum anderen gesendet, da sich der Strom den kürzesten Weg durch den Körper sucht. Der Oberkörper wird bei dieser Ermittlung nicht großartig berücksichtigt, wodurch die Werte ungenauer werden. Wenn die Waage mit Handgriffen beziehungsweise Handsensoren ausgestattet ist, wird der Strom durch den kompletten Körper gesendet. Damit wird auch der Oberkörper mit überprüft und die Werte fallen genauer aus.

Bedingung und Tipps zum Wiegen

Um möglichst brauchbare Werte beim Wiegen zu erhalten solltest du auf ein paar Punkte beim Wiegen achten.

Zeitpunkt

Du solltest immer darauf achten, dass du dich zu ähnlichen Zeiten wiegst, da die Werte so am besten verglichen werden können.

Der ideale Zeitpunkt zum Wiegen ist morgens. Das Wiegen sollte noch vor einem eventuellen Frühstück stattfinden. Aufgenommene Nahrung ist zusätzlicher Ballast und verfälscht die Werte.

Kleindung und Dusche

Auch solltest du keine oder nur möglichst wenig Kleidung beim Wiegen tragen um realistische Werte zu erhalten. Feuchte oder gar nasse Füße können die Messung ebenfalls verfälschen, daher solltest du dich vor dem Duschen wiegen.

Auswertung der Körperfettdaten

Auch wenn die Daten der Körperfettwaage nicht in jedem Fall exakt stimmen müssen, kann mit diesen gearbeitet werden.

Die Entwicklung des KFA lässt sich auch über die Auswertung der relativen Werte handhaben. Selbst wenn der absolute Wert nicht zu 100% stimmt, kann beobachtet werden, ob der Körperfettanteil zu- oder abgenommen hat.

Bei der Auswertung solltest du beachten, dass nicht die Entwicklung von gestern auf heute entscheidend ist. Viel mehr interessiert die Entwicklung und Veränderung der Daten über einen langen Zeitraum. Auch solltest du dich nicht wundern, wenn das Gewicht im Rahmen von 1-2 Kilogramm schwangt. Das ist ganz natürlich und auch der Grund, weshalb eine Auswertung über lange Zeit sinnvoller und aussagekräftiger ist.

In jedem Fall, auch wenn deine Waage keinen Körperfettanteil messen kann, lohnt es sich täglich das Gewicht zu notieren. Es dauert nicht lange und lässt sich später hervorragend auswerten. Hier, auf buffcoach.net, hast du unter anderem die Möglichkeit dein Gewicht und die Zusammensetzung zu dokumentieren sowie auszuwerten.

Welche Körperfettwaage ist gut?

Beim Kauf einer Körperfettwaage achtest du am besten auf Handgriffe an der Waage. Diese sorgen für mehr Genauigkeit. Eine schon seit langer Zeit sehr gute Waage ist hier die Omron BF511*, wie du auch in unserem Testbericht der Omron BF511 nachlesen kannst. Das neuere und smarte Modell von Omron kann ich allerdings nicht empfehlen, da die Omron Viva im Test enttäuscht hat.

Durch den Zusatz der Handsensoren werden die Werte der Körperfettwaage genauer. Es empfiehlt sich ebenfalls über andere Methoden, wie eine Messung mit einem Caliper* oder auch anderen Waagen, die Werte zu überprüfen.

Eine weitere empfehlenswerte Waage ist das Körperanalysegerät von RENPHO*. Nicht ganz so gut wie die Waage von Omron, dafür mit smarter Anbindung und einem deutlich günstigeren Preis - Ausfürhlich kannst du das im Test des RENPHO Körperanalysegerät lesen.
Tags: Körperfettwaage, KFA, Waage, Körpergewicht, Körperanalyse Der Artikel wurde von geschrieben und am veröffentlicht. Die letzte Aktualisierung war am .
Geschrieben von Lucas B
Lucas ist einer der Betreiber und Entwickler von buffcoach. Obwohl er im Bereich der IT tätig ist, nehmen Sport und Ernährung einen sehr großen Anteil seines Lebens ein. Er trainiert im Bereich des Kraftsports nach Grundlagen von Crosstraining. Sein Ziel ist es stark und fit zu sein. Eine gesunde Ernährung ist damit eng verbunden. Sein Wissen teilt er auf buffcoach.net im Magazin und Forum.
Kommentare, Meinungen & Ergänzungen
Gast (Marius)
16.05.2022 15:46
Profiltyp: Gast
Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich hab jetzt schon länger überlegt, ob ich mir nicht eine Körperfettwaage zulegen soll, aber ich hab aber jetzt schon in wirklich vielen Beiträgen gelesen, dass die Waagen ganz schön ungenau sein können. Hier zum Beispiel steht, dass die Ergebnisse bis zu 10 % abweichen können: https://www.as-waegetechnik.de/magazin/korperfettwaagen-wie-sie-funktionieren-und-was-sie-damit-wiegen/
Da bin ich mir ehrlich gesagt unsicher, ob sich das überhaupt lohnt.
Ich werde mir aber auf jeden Fall mal die Waagen, die in dem Beitrag genannt wurden, genauer anschauen. Danke schonmal im Voraus für die Tipps! Liebe Grüße
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