Das richtige Schuhwerk für Squats

Geschrieben von Lucas B | Veröffentlicht am 01.09.2014 | 1 Kommentare
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Das richtige Schuhwerk für Squats ©kumprinx, Flickr unter CC BY-ND 2.0 Bei dem Thema Squats (Kniebeuge) fällt tritt sehr häufig die Frage nach dem richtigen Schuhwerk auf. Dabei stehen besonders Gewichtheberschuhe, Chucks und mittlerweile Barfußschuhe im Vordergrund. Sicherlich haben Schuhe Vor- und auch Nachteile für die Ausführung deiner Squats, welche ich in diesem Artikel klären werde. Das Thema Laufschuhe und Squats werde ich hier nicht behandeln.

Wo ist der Unterschied zwischen den Schuhen?

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Unterschiede der Schuhe. Bei den Chucks handelt es sich um sehr spartanisch gehaltene Schuhe. Sie sind mit einer flachen oder fast gar keiner Sohle ausgestattet. Neben der Sohle besteht der Schuh noch aus etwas Stoff. Im Grunde bringt er nicht viel mehr, als dass auch mit Schuhwerk mit dem Gefühl wie ohne Schuhe trainiert werden kann. Hier sind daher auch Barfußschuhe. Beliebt und sehr bekannt sind hier die FiveFingers von Vibram*. Chucks stellen jedoch eine günstigere und für die meisten schickere Alternative da. Mittlerweile gibt es auch günstigere Barfußschuhe wie das Modell von JOOMRA*, welches ich persönlich sehr befürworte.

Gewichtheberschuhe sind etwas besser ausgestattet. Hier stellen die Absätze den besonderen Punkt des Schuhwerks dar. An der Sohle sind kleine Plateaus angebracht, welche die Ferse weiter oben stehen lassen. Die Zehen befinden sich also tiefer als die Ferse. Da bei den Gewichtheberschuhen auch mehr Ausstattung geboten wird, lassen sich die Hersteller diese Leistung auch gut bezahlen. Günstig ist ein solches Schuhwerk in der Regel nicht.

Die Gewichtheberschuhe

Nehmen wir zunächst die Gewichtheberschuhe unter die Lupe und analysieren die Vor- sowie Nachteile dieses Schuhwerks in Bezug auf Squats.

Vorteile

Zunächst stellt sich natürlich die Frage was diese Erhöhung bei den Gewichtheberschuhen für einen Sinn hat. Da die Fersen weiter oben stehen, befinden sich die Füße in einer leichten Lage nach vorne. Wegen dieser Stellung ist es leichter in den tiefen Squat zu kommen. Es ist nicht so viel Beweglichkeit erforderlich, wie auf flachen Füßen. Besonders Problemen im Bereich des unteren Rückens werden hier entgegen gewirkt. So fällt es dem Athleten leichter eine aufrechte Position zu behalten. Da weniger Beweglichkeit notwendig ist lässt sich auch einfacher mehr Gewicht beim Squat bewältigen. Viele greifen an dieser Stelle übrigens auch zu Hantelscheiben, welche sie sich unter die Fersen legen. Was von dieser Konstruktion gehalten wird überlasse ich jedem selbst.

Nachteile

Dieser schöne Vorteil stellt allerdings auch direkt einen Nachteil dar. Durch die Erhöhung der Hacken wird der Mobilität entgegengewirkt. Der Athlet muss nicht mehr so Gelenkig sein um den Squat richtig auszuführen. Wenn ausschließlich mit Gewichtheberschuhen trainiert wird, wird daher denke ich nicht an dem Problem selbst gearbeitet. Viel mehr wird diesem aus dem Weg gegangen und es unter Umständen sogar noch weiter ausgeprägt. Der Preis stellt hier auch einen Nachteil dar. Da die Schuhe etwas besser ausgestattet sind, liegt dieser weitaus höher als bei den Chucks.

Die Chucks (flache Schuhe)

Im zweiten Schritt schauen wir uns die Eigenschaften der Chucks oder allgemein von flachem Schuhwerk im Detail ans. Auch hier beziehe ich mich auf die Vor- sowie Nachteil in der Verwendung für den Squat.

Vorteile

Durch die spartanische Ausstattung des Schuhs wird ein sehr flacher und natürlicherer Stand gewährleistet. Der Schuh dient im Grunde nur dazu, dass nicht ohne Schuhe auf Socken oder sogar ohne diesen trainiert wird. Der Stoff an der Sohle dient auch mehr dem Zweck das ganze Schuhwerk zusammenzuhalten. Für den Faktor Funktionalität stehen die Chucks daher deutlich weiter vorne. Ein klarer Vorteil an dieser Stelle ist, dass keine Entlastung stattfindet und bei der Ausführung des Squats auch die Beweglichkeit verbessert wird. Wenn wirklich zu reinen Chucks gegriffen wird stellt natürlich auch der Preis einen riesen Vorteil dar. Nachgemachte Modelle* gibt es schon zu sehr günstigen Preisen.

Nachteile

Auch bei der Verwendung von Chucks bei dem Praktizieren von Squats kann es Nachteile geben. Einer wäre das Problem der Technik. Wenn die Mobilität nicht stark genug ausgeprägt ist, kann es schnell dazu kommen, dass der Squat nicht richtig ausgeübt wird. So leidet häufig die Tiefe unter der mangelnden Beweglichkeit. Auch kann es Probleme im unteren Rücken und somit der Stabilität geben. Aus diesen beiden Gründen kann es durchaus sein, dass wesentlich weniger Gewicht bewältigt wird. Schon alleine die Untersicherheit wird sich negativ auf den Mut und die Willenskraft auswirken.

Barfußschuhe

Werfen wir als letztes einen Blick auf die Barfußschuhe. Hierbei handelt es sich um Schuhe, welche sehr flexibel und mit einer extrem dünnen Sohle ausgestattet sind. Den meisten werden hier die FiveFingers von Vibram* bekannt sein. Das sind die recht auffälligen Zehenschuhe. Es gibt jedoch noch deutlich mehr auf dem Mark und die Auswahl wächst stetig durch die steigende Nachfrage. Daher gibe es mittlerweile auch sehr günstige Modelle auf dem Markt.

Mein Favorit unter den Barfußschuhen ist definitiv der Sole Runner FX Trainer*. Tragekompfort, Stabilität, Bodenkontakt und Optik überzeugen mich hier sehr. Preislich liegt der Barfußschuh jedoch etwas höher.

Möchtest du weniger Geld ausgeben kann ich dir die Barfußschuhe von JOOMRA* sowie Troadlop* empfehlen. Beide sehr ähnlich. Primär unterscheidet sich hier die Farbauswahl. Kompfort und Funktion sind hier ebenfalls sehr gut. Kritikpunkt ist jedoch die allgemeine Optik, welche sich eventuell durch den Preis ausgleicht. Ich selbst trage den JOOMRA auch öfters beim Training.

Die Nike Free sind übrigens keine Barfußschuhe und werden auch von Nike selbst nicht so vermarktet. Dabei handelt es sich um Minimalschuhwerk. Für Squats sind diese definitiv ungeeignet.

Vorteile

Bei Barfußschuhen hast du einen noch besseren sowie engeren Bodenkontakt als bei Chucks. Die meisten Hersteller setzten hier auf Sohlen von 3mm bis 5mm. Bei den neuen Modell solltest du jedoch etwas genauer hinschauen. Da Barfußschuhe auch ein leichter Trend geworden sind, passen die Hersteller die Schuhe dem Kundenwunsch an. Leider wirkt sich das häufig auch negativ auf die Sohle aus.

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität. Durch die biegsame Sohle in jegliche Richtung hat dein Fuß perfekte Kontrolle über den Boden. So kannst du dich mit den Zehen leicht in den Boden Krallen. Das hört sich beim ersten Lesen eventuell merkwürdig an, wirkt sich aber sehr vorteilhaft auf deine Kraftwerte aus.

Warum dann nicht direkt Barfuß an den Squat? In den meisten Studios ist es nicht gestattetet ohne Schuhe zu trainieren. Häufig mit aus dem Grund der Hygiene. So sind Barfußschuhe ein hervorragender Kompromiss.

Nachteile

Die Nachteile bei Barfußschuhen ähneln denen der Chucks. So kannst du bei mangelnder Mobilität ein Problem bei der Tiefe bekommen.

Als ein weiterer kleiner Nachteil kann der Preis genannt werden. Ein Barfußschuh ist in der Regel teuerer, als eine einfache Variante des Chucks. Wobei das Argument durch die günstigen Barfußschuhe, wie die von JOOMRA*, etwas nichtig gemacht wurde.

Einen richtigen Barfußschuhe kannst du aber sogar im ganzen Training und sogar im Alltag tragen. Damit ist die Investition anders, als bei Gewichtheberschuhen.

Welches Schuhwerk ist nun besser?

Bei beiden Modellen sind Nach- und auch Vorteile zu finden. Damit bleibt die Frage nach der richtigen Wahl immer noch offen.

Generell rate ich jedem dazu die Squats mit Barfußschuhen auszuüben. Chucks oder anderes flaches Schuhwerk sind meine zweite Wahl.

Diese Meinung begründe ich mit zwei Argumenten. Zunächst stelle ich den Faktor Funktionalität gerne in den Vordergrund. Jeder Mensch sollte in der Lage sein einen tiefen und sauberen Squat zu praktizieren. Diese Bewegung gehört zu den Grundbewegungen des Menschen. Sie hat sich nur leider über die Evolution stark zurückentwickelt. Der moderne Lebensstil mit seinen Bürojobs und dem vielen Sitzen auf Stühlen wirkt hier leider auch immer mehr negativ entgegen.

Das zweite Argument bezieht sich auf die Mobilität. Werden Squats mit Gewichtheberschuhen ausgeführt, so wird die Mobilität entlastet und nicht mehr gefordert. Auf diesem Weg geht diese auch noch weiter verloren. Besonders bei leichten oder ohne Gewichten sollte stetig ohne Gewichtheberschuhe gearbeitet werden. Auch die großen olympischen Rekordhalter tragen bei den Squats keine Gewichtheberschuhe. Schon dieser Punkt sollte ein Anreiz sein dies auch nicht zu machen. Wer ein etwas schöneres oder besser ausgestattetes Schuhwerk wünscht, kann hier auch zu anderen flachen Schuhen greifen.

Besonders die Barfußschuhe stehen hier im Vordergrund. Sehr beliebt sind hier im funktionellen Bereich die Five Fingers von Vibram*. Persönlich mag ich die Sole Runner FX Trainer* lieber, da ich sie auch im Alltag und beim kompletten Training tragen kann. Die Zehenschuhe machen dann schon eher einen Alternativen Eindruck und können nicht in jeder Situation getragen werden. Eine große Auswahl von guten und auch schicken Barfußschuhen findest du auch bei Vivobarfoot*. Hier musst du allerdings etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Mit dem Gutscheincode XVIC-CRCN-41ER kannst du aber noch 10% sparen.

Auch für das Kreuzheben ist ein flaches Schuhwer zu empfehlen, womit wir ein weiteres Argument für dieses haben.

Warum gibt es dann Gewichtheberschuhe?

Nach diesem Statement könnte man sich die Frage stellen, weshalb es überhaupt Gewichtheberschuhe gibt. Zuerst sollte man sich direkt im Klaren sein, dass es weitaus mehr Übungen als den Squat gibt. Im Bereich des Gewichthebens stellt der einfache Squat sogar eher eine leichte Übung dar. Bei sehr komplexen Übungen wie den Cleans oder Snatchs sieht das alles wieder ein wenig anders aus. Dieser Punkt soll jedoch nicht Thema des Artikels sein.

Des Weiteren können Gewichtheberschuhe für den Anfang auch bei Squats helfen. Ich sprach eben nur davon, dass besser ohne dieses Schuhwerk trainiert werden sollte. Somit sollte zumindest das Ziel gesetzt werden mit flachem Schuhwerk wie den Chucks zu trainieren. Viele haben schon davon berichtet, dass ihnen die Chucks beim Lernen der Technik geholfen haben. Jedem, dem die Gewichtheberschuhe dabei helfen sich näher an die tiefe Ausführung heranzutasten, möchte ich hier auch keine Steine in den Weg legen. Wie gesagt sollte nach meiner Meinung jedoch das Ziel gesetzt werden auf flachen Sohlen zu squatten.
 

Zusammenfassung

Fassen wir die Erkenntnisse in einer kurzen Übersicht zusammen. Damit kannst du dir alles erneut zu Gemüte führen und auch den faulen unter den Lesern tu ich damit einen Gefallen.
 
  • Absätze vereinfachen die Ausführung
    • Aufrechterer Stand
    • Tiefer Squat ist einfacher
    • Rücken wird entlastet
  • Gewichtheberschuhe wirken der Funktionalität entgegen
  • Die Mobilität wird bei Gewichtheberschuhen nicht unbedingt gefördert
  • Rekordhalter des Gewichthebens tragen bei Squats keine Gewichtheberschuhe
  • Das Ziel sollte sein flachem Schuhwerk zu squatten

Falls du Probleme in der Mobilität hast und anfangs zu erhöhten Hacken greifen möchtest, kannst du dir auch wodLIFTS zulegen. Diese bieten eine günstigere Alternative zu Gewichtheberschuhen. Mein Favorit für das Krafttraining sind die FX Trainer von Sole Runner*. Sehr schöne Modelle bietet auch Vivobarfoot*, wo du mitdem exklusiven Gutscheincode XVIC-CRCN-41ER 10% auf deinen Einkauf erhältst. Wenn du es billiger möchtest kannst du auch Wasserschuhe* nehmen. Die bekommst du schon für ein paar Euro.
Tags: DasRichtigeSchuhwerkFür, Schuhwerk, Squats, Equipment Der Artikel wurde von geschrieben und am veröffentlicht.
Geschrieben von Lucas B
Lucas ist einer der Betreiber und Entwickler von buffcoach. Obwohl er im Bereich der IT tätig ist, nehmen Sport und Ernährung einen sehr großen Anteil seines Lebens ein. Er trainiert im Bereich des Kraftsports nach Grundlagen von Crosstraining. Sein Ziel ist es stark und fit zu sein. Eine gesunde Ernährung ist damit eng verbunden. Sein Wissen teilt er auf buffcoach.net im Magazin und Forum.
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02.12.2015 14:40
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Dabei seit: 02.12.2015
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Meiner Ansicht nach gehören Gewichtheberschuhe in die Trainingstasche eines jeden ernst zu nehmenden Kraftportlers. Mir persönlich hat diese besondere Art von Schuhwerk extrem dabei geholfen, in die tiefe Kniebeugeposition zu kommen, da meine Mobiliät nicht gerade die beste ist. Ich arbeite daran.
Ich kann die Adidas Powerlift 2.0 nur empfehlen, günstig und vor allem gut. 
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