Sumo Deadlift vs. Deadlift

Geschrieben von Lucas B | Veröffentlicht am 04.01.2016 | Keine Kommentare
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Sumo Deadlift vs konventioneller Deadlift © Eigentümer des Fotos:skeeze, Pixabay Auch wenn der Sumo Deadlift nicht ganz so verbreitet ist handelt es sich beim Sumo Deadlift um eine legitime Variation des Deadlifts. In der Tat ist diese Ausführung für einige effektiver als die traditionelle. Wenn du den Sumo Deadlift noch nie ausgeführt hast solltest du nicht über diese Form urteilen. Dabei meine ich nicht mit der Ausführung beim Warm-Up gespielt zu haben, sondern den Sumo Deadlift mit richtigem Gewicht. In diesem Artikel möchte ich dir sagen wann welche Form für dich besser ist.

Powerlifting und der Sumo Deadlift

Beim Powerlifting sind die Vorteile des Sumo Deadlifts recht bekannt. Dort ist diese Form auch nach Regelwerk erlaubt und wird vollständig akzeptiert.

Bei der Wahl der Ausführung kommt es für einen Powerlifter auf mehrere Faktoren an. In erster Linie geht es bei diesem Wettkampf um das Bewältigen der größten Last bei einer Wiederholung. Aus diesem Grund wird sich jeder Powerlifter für den Deadlift entscheiden, bei welchem er mehr Gewicht bewegt bekommt.

Ein Vorteil des Sumo Deadlifts für Powerlifter liegt darin, dass er eine etwas geringere Distanz überbrücken muss. Wie auch beim Bench Press oder Squat ist die zu überwindende Distanz ein signifikanter Faktor. Im Vergleich zum konventionellen Deadlift braucht der Sumo Deadlift allerdings eine etwas genauere Vorbereitung. Du kannst nicht einfach an die Stange und das Gewicht heben. Du musst die Füße sowie Hände etwas genauer platzieren. Wenn du also eher schnell an die Stange willst ist der Sumo Deadlift nicht die beste Wahl für dich.

Rekorde beim Deadlift wurden im Powerlifting schon mit beiden Varianten. So lässt sich nicht sagen, dass der Sumo Deadlift oder der konventionelle Deadlift mehr Leistung ermöglicht. Somit solltest du dich für das maximale Gewicht mit beiden Ausführungen beschäftigen und austesten, welche dir besser liegt.

Crosstraining und der Sumo Deadlift

Beim Crosstraining ist die Argumentation nicht ganz so einfach. Hier gibt es mehr Faktoren, welche zu berücksichtigen sind. Es geht darum die maximale Kraft zu beweisen, doch auch viele Wiederholungen abzugeben. Crosstrainingter sollen eine komplette Fitness abbilden. Somit müssen wir bei der Auswahl der Ausführung diese Punkte berücksichtigen.

Die konventionelle Ausführung des Deadlifts ist in den meisten Fällen die bessere Wahl für die komplette Kraft. Wenn du Schwächen beim Deadlift hast, welche sich durch den Sumo Deadlift verbessern lassen macht es wohl mehr Sinn an diesen Schwächen zu arbeiten. Hier lässt sich die Hüftstreckung als perfektes Bespiel nehmen. Besonders im Crosstraining ist es fatal Schachstellen zu haben. In Wettkämpfen wird dir dies zum Verhängnis werden. Bei der Hüftstreckung besteht auch kein Zweifel, dass sie elementar für weitere Elemente des Crosstrainings sowie alltägliche Fitness ist.

Ein weiterer wichtiger Grundsatz von der Crosstraining Philosophie ist die Abwechslung. Ist das nicht ein Argument auch den Sumo Deadlift beim Crosstraining einzubauen? Der Sumo Deadlift ist eine erlaubte Variante und auch eine funktionelle Bewegung. Somit sollten Crosstrainingter auch diese beherrschen.

Zu beachten ist an dieser Stelle jedoch, dass der konventionelle Deadlift wesentlich besser für eine hohe Anzahl an Wiederholungen geeignet ist. Besonders im Crosstraining ist es nicht selten, dass auch weit mehr als 10 Wiederholungen absolviert werden müssen. Dabei gilt es noch dies in möglichst geringer Zeit zu schaffen. Der Sumo Deadlift ist hier eher unpraktisch. Auch ist der Sumo Deadlift bei einigen Crosstraining Wettkämpfen nicht erlaubt.

Der Vergleich der Kernpunkte

Nun bleibt noch generell die Frage, welche Form du wählen solltest. Besonders wenn du kein Powerlifter oder Crosstrainingter bist, ist die Frage für dich bis jetzt offengeblieben. Kurz gesagt lässt sich sagen, dass die Wahl von deinen Gegebenheiten sowie Vorlieben abhängt. Daher eine kurze Übersicht zu den Kernpunkten.

Körperproportionen
Wir alle sind zum Glück unterschiedlich und so weisen wir auch alle andere Körperproportionen auf. Bei den einen fällt der Oberkörper länger und bei den anderen kürzer aus. Jene mit einem kürzeren Oberkörper werden die konventionelle Art lieber mögen. Größere werden eher den Sumo Deadlift bevorzugen. Wir erinnern uns an den Unterschied in der zu überwindenden Strecke.

Übertragbarkeit
Wie sieht der Rest deines Trainings aus? Du solltest die Form des Deadlifts wählen, welche sich besser auf dein weiteres Training übertragen lässt. Ist dir das maximale Gewicht wichtiger, so solltest du die Variante wählen, welche dir mehr Gewicht erlaubt. Die sind hauptsächlich viele Wiederholungen wichtig? Hier wird sich die konventionelle Art eher beweisen. Allgemein lässt sich auch sagen, dass du eher von einem weiten Stand auf einen engeren umschwenken kannst, als umgekehrt.

Schwächen
Grundsätzlich solltest du darauf erpicht sein deine Schwächen auszumerzen. Musst du an deiner hinteren Muskelkette arbeiten so bietet sich definitiv die konventionelle Form an. Wenn die Hüftkraft in Form von Hüftstreckung dein wunder Punkt ist, dann ist der Sumo Deadlift dein Werkzeug.

Ziele
Was ist das dein Ziel? Hierbei meine ich das Gewicht und die Wiederholungen. Zur Auswahl stehen niedrige oder hohe Wiederholungszahlen. Für wenige Wiederholungen sind beide Formen eine gute Wahl. Hierbei kommt es mehr auf deine Vorlieben an. Bei vielen oder maximalen Wiederholungen stellt der konventionelle Deadlift die bessere Wahl dar.

Recovery
Nicht unwichtig für uns Eisenliebhaber ist der Punkt Recovery. Du solltest die Form des Deadlifts wählen, welche dein weiteres Training weniger negativ beeinflusst. Besonders vor einem Krafttag ist es nicht sinnvoll die entsprechende Partie komplett auszureizen. Das gilt besonders für Crosstrainingter, falls Deadlifts im Workout am Vortag anstehen. Krafteinheiten sollten geplant sein.

Vorlieben
Bereitest du dich lieber sorgfältig auf deinen Lift vor oder möchtest du die Hantel lieber packen und direkt rangehen? Der Sumo Deadlift benötigt in der Regel etwas mehr Vorbereitung in Hinsicht auf den Stand sowie Griff. Die konventionelle Ausführung lässt sich schneller Ausführen. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass die mentale Vorbereitung bei der konventionellen Form keine Rolle spielt.

Fazit

Zusammenfassen wiederhole ist, dass die Wahl der Form stark von der Situation abhängig ist. Dabei meine ich deine Körperbeschaffenheiten, Ziele und auch Verletzungsgeschichte. Wenn du eine Rückenverletzung hattest wird der Sumo Deadlift schonender für dich sein. Allgemein ist es auch wichtig zu beachten, dass die Form für dich gut sein muss. Selbst wenn eine die bessere Wahl in der Theorie und auf dem Papier wäre, muss es nicht die bessere Variante für dich sein. Wähle die Form, welche für dich am besten ist. In jedem Fall lohnt es sich den Sumo Deadlift auszutesten und beide Formen des Deadlifts zu beherrschen.
Tags: Deadlift, ÜbungsVergleich, Vergleich Der Artikel wurde von geschrieben und am veröffentlicht.
Geschrieben von Lucas B
Lucas ist einer der Betreiber und Entwickler von buffcoach. Obwohl er im Bereich der IT tätig ist, nehmen Sport und Ernährung einen sehr großen Anteil seines Lebens ein. Er trainiert im Bereich des Kraftsports nach Grundlagen von Crosstraining. Sein Ziel ist es stark und fit zu sein. Eine gesunde Ernährung ist damit eng verbunden. Sein Wissen teilt er auf buffcoach.net im Magazin und Forum.
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