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Der Unterscheid zwischen Glucose und Fructose
Wichtig für die Klärung der Frage ist der Unterschied zwischen Glukose und Fructose. Der Hauptunterschied liegt hier in der Süße. Fructose schmeckt im vergleich zu Glukose 2,5-mal so süß wie Glucose in gleicher Menge. Im Vergleich zu Tafelzucker, auch als Sucrose bezeichnet, schmeckt Fructose immerhin noch 1,7-mal süßer. Lebensmittel, welche mit Fructose gesüßt werden, weisen daher eine stärkere Süße bei weniger Kohlenhydraten auf. So haben natürliche Süßungsmittel wie Honig oder Agavensirup in der Regel eine 15 bis 20 Prozent stärkere Süßkraft.Diese Eigenschaft wirkt auf den ersten Blick doch wie ein großer Vorteil. Auch der nächste Punkt, die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel klingt positiv. Glucose wird vom Körper sehr gut verwertet und über das Blut an den kompletten Körper verteilt. So werden Gehirn, Muskelgewebe und zuletzt das Fettgewebe über Glucose mit Energie versorgt. Eine wichtige Aufgabe spielt hier das Insulin, welches für den Abbau des Zuckers verantwortlich ist. Auf dieses möchte ich nun jedoch nicht weiter eingehen. Fructose hingegen wird vom Körper nicht so gut verwertet. Nach aktuellem Wissen kann nur 10% des Fruchtzuckers von uns verwendet werden. Das klingt zunächst nicht direkt schlecht, doch nun stellt sich die Frage: Was passiert mit den restlichen 90%? Der restliche Zucker wird an die Leber weitergereicht. Diese hat bekanntlich die Aufgabe unseren Körper zu entgiften. Aus diesem Grund kann es bei einem zu hohen Konsum von Fructose zu gesundheitlichen Problemen kommen. Der Wissenschaftler Dr. Lustig hat dargestellt, dass Fructose genauso auf unseren Körper wirkt wie Ethanol, auch als Alkohol bekannt. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Rauschzustand beim Konsum von Fructose ausbleibt. Durch diese Tatsache kann man wegen einer erhöhten Harnsäurebildung auf Lange Zeit eine Fettleber bekommen. Wer also viel Fructose konsumiert, der kann ganz ohne Alkohol seine Leber zerstören. Besonders bei jungen Leuten tritt dieses Phänomen vermehrt auf.
Kommen wir zu einem weiteren kritischen Faktor der Fructose. Das Hormon Leptin wird durch die Aufnahme von Fructose gehemmt. Dieses Hormon ist für das Sättigungsgefühl verantwortlich. Dem Gehirn wird über das Leptin mitgeteilt, ob genügend Nahrung vorhanden ist. Auf diesem Weg wird das Sättigungsgefühl erzeugt und kontrolliert. Durch eine Hemmung des Hormons entsteht folglich kein Sättigungsgefühl und man greift zu mehr.
Kommen wir doch noch ein weiteres Mal kurz auf das Insulin zu sprechen. Der Konsum von Fructose führt zu keinem Insulinausstoß, welcher jedoch ebenfalls wichtig für die Regulierung des Sättigungsgefühls ist.
Macht Obst nun dick, krank und nicht satt?
Nach diesen Kritischen Schilderungen kommt sofort die Frage auf, ob Obst nun doch schlecht ist. Fructose verhindert das Gefühl der Sättigung, was zu einer erhöhten Kalorienaufnahme führt. Somit ist die Gefahr des dick werden groß. Neben diesem Faktor wird durch den Konsum von Fructose auch noch die Leber angegriffen, macht also krank.Diese Frage lässt sich mit einem "Nein" beantworten. In der Natur lässt sich kaum reine Fructose für sich finden. Obst besteht aus weit aus mehr, als nur reiner Fructose. So sind in Obst viel Wasser, Ballaststoffe und auch andere Mikronährstoffe vorhanden. Diese mindern die oben genannten schlechten Eigenschaften und regulieren die Verdauung. Fructose für sich ist also nicht mit einem Apfel gleichzusetzten. Bei Konsum von Obst sollte jedoch nicht auf Säfte oder die immer mehr gepriesenen Smoothies zurückgegriffen werden. Bei diesen Produkten sind die positiven Eigenschaften des Obsts nicht mehr vorhanden. Die Ballaststoffe und andere Mikronährstoffe sind hier nicht mehr vorhanden. Außerdem sind diese Produkte oft noch zusätzlich gezuckert.
Jedoch gibt es auch bei Obst unterschiede im Zuckergehalt. Der Apfel zum Beispiel gehört zu den bei uns am meisten verbreiteten und zuckerhaltigen Obstsorten. Erdbeeren, Heidelbeeren oder auch Himbeeren hingegen enthalten im Verhältnis wesentlich weniger Zucker. Daher kann bei diesen Beeren auch zu höheren Dosen gegriffen werden ohne sich um den Anteil der Fructose Gedanken zu machen. Ansonsten sollte einfach auf ein gesundes Maß beim Obstkonsum geachtet werden. Auch sollten keine Obstprodukte aus Gläsern oder anderen Konserven verzehrt werden. Diese sind in der Regel immer mit zusätzlichem Zucker verpackt.
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