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Der Kreislauf beim Wasserkauf
Du gehst in den Supermarkt und läufst durch Gänge, welche mit Trinkwasser der unterschiedlichsten Hersteller prall gefüllt sind. Ein Mangel an der wichtigen Ressource lässt sich hier nicht erahnen. Nun greifst du zum Wasser deiner Wahl und zahlst einen scheinbar geringen Preis, welcher in der Regel allerdings immer noch überteuert ist. Anschließend schleppst du die doch recht schweren Wasserfalschen nach Hause. Dort leerst du sie mit der Zeit und bringst die geleerten Falschen anschließend wieder zurück ins Geschäft um deinen Pfand zu holen. Hier geht der Prozess wieder von vorne los.Wasser kommt aus der Leitung
Wusstest du schon? In Deutschland ist ziemlich jeder Haushalt mit einem Wasseranschluss ausgestattet. So findest du im Grunde überall einen Wasserhahn. Es mag verrückt klingen, doch wenn du an diesem drehst fließt die natürliche Ressource, das Wasser. Ja, dieses Wasser kannst du trinken! In Deutschland gibt es strenge Regeln für die Aufbereitung. Du wirst kein vergiftetes oder stark verunreinigtes Wasser aus dem Wasserhahn bekommen. Es ist ein Luxus, welcher nicht in allen Ländern gegeben ist. Doch in Deutschland ist es der Fall und wir sollten ihn zu schätzen wissen sowie diesen nutzen. Selbst bei älteren Leitungen reicht es etwas Wasser durchlaufen zu lassen und schon kommt frisches nach, welches nicht in den alten Leitungen gestanden hat. Leitungswasser ist nicht genießbar? Das ist ein reiner Mythos. Du hast nur Vorteile, wenn du das Wasser aus der Leitung trinkst. Du sparst Geld, musst nicht viel schleppen und tust der Umwelt sowie andern Menschen Gutes.Die bösen Seiten der Wasserindustrie
Wasser ist ein Grundnahrungsmittel sowie Grundrecht. Im Grunde sollte diese Ressource nicht in Besitz genommen werden können. Doch auf Grund von Armut und den Möglichkeiten ist das der Fall. Große Unternehmen wie Nestlé, Coca Cola, Danone und Co. sind Eigentümer von Wasserquellen. Es ist absurd, doch in Afrika kaufen sich diese Unternehmen Lizenzen für Wassernutzung. Sie zahlen dem Staat Geld um Quellen abzugrenzen und dort das Wasser zu kontrollieren.Nun fragst du dich, was Nestlé damit zu tun hat? Das Schweizer Unternehmen Nestlé ist Marktführer bei Trinkwasser in Deutschland. Pure Life und Vittel sind zwei der größten Marken. Hinzu kommen noch 62 weitere reine Wassersorten. Abgesehen von den gemischten Getränken. Oft ist es auf den ersten Blick gar nicht sichtbar, doch viele Marken gehören zu Nestlé. Auch Coca Cola ist groß im Wassergeschäft in Entwicklungsländern. Dabei verwenden sie das Trinkwasser nicht nur zur Herstellung der unglaublich vielen Cola Sorten, sondern vermarkten auch reines Leitungswasser unter dem Label Bonaqa.
An den Wasserlizenzen leiden am Ende die Einwohner der Länder. Es werden Gebiete abgegrenzt, in welchen Wasser abgepumpt wird. Auf diese Weise wird der Bevölkerung das Wasser genommen. Zwar arbeiten viele von ihnen bei den Unternehmen Nestlé oder Coca Cola, doch Zugang zum Wasser erhalten sie nicht. Sie füllen das Wasser für uns ab.
Selbst arbeiten die Mitarbeiter in diesen Ländern meist unter unvorstellbaren Arbeitsbedingungen. Sie haben Schichten von 12 Stunden mit einer Pause von 15 Minuten am Tag. Eine Kantine gibt es dort ebenfalls nicht. Für die Versorgung müssen sie selbst sorgen. Nun mag man glauben, dass sie wenigstens während der Arbeitszeit mit Wasser versorgt werden. Doch weit gefehlt. Mitarbeiter erhalten hier 1 Liter Wasser pro Tag. Oft nehmen sie einen Teil davon mit nach Hause um ihrer Familie auch etwas zu geben.
Aber Warum? Ist das Wasser der Hersteller nicht enorm günstig? Die Transportwege bleiben doch aus. Auch hier ein Irrglaube. Das Trinkwasser der Unternehmen wird in den Ländern selbst enorm teuer vermarktet, obwohl die Bevölkerung schon wenig Geld hat. In den Entwicklungsländern ist Trinkwasser ein Luxusgut.
Nun kommt ein weiteres Problem ins Spiel. Durch das Abpumpen von Wasser sinkt der Grundwasserspiegel in den Ländern. Auf diese Weise verseigen Quellen rund um die Gebiete der Unternehmen. Die Bevölkerung hat keinen oder nur wenig Zugang zu Wasser. Da die Regierung dieser Länder auch noch Lizenzen für andere Ressourcen verkauft und viel Schwerindustrie zulässt gibt es noch ein Problem. Chemikalien werden direkt in die nur noch wenigen Wasserquellen geführt. Das Wasser wird ungenießbar. Bei Messungen des PH-Werts hat sich dies nachweisen lassen. Doch meist reicht sogar schon der bloße Blick auf die Wasserquellen. Nestlé bewirbt seine Produkte in den Ländern sogar mit dem Slogan "Water you can trust" um Reibach zu machen. Sehr schön wird das Problem in der Dokumentation "Abgefüllt"* dargestellt.
Marketing ohne Vorteile für dich
Für viele ist es selbstverständlich geworden das Trinkwasser in Flaschen überteuert zu erwerben. Grund dafür ist reines Marketing. Leider lassen wir Menschen und gut manipulieren, was sich die großen Unternehmen zu Gunsten machen.In Manhattan hat ein Supermarktbesitzer ein Experiment zu dieser Thematik durchgeführt. Er hat Leitungswasser in Flaschen gefüllt und diese mit einem aussagekräftigen Etikett versehen. Genannt hat er das Produkt Instant Water. Er hat es damit beworben, dass es besonders gesund sei und sich hervorragend für die Zubereitung von Tee, Kaffee und anderen Speisen eignen würde. Was ist passiert? Die Leute haben das Wasser wie verrückt gekauft. Auf diesem Konzept bauen Unternehmen wie Nestlé auf. Sie zapfen Wasser ab, fügen eventuell Kohlensäure und ein paar Mineralien hinzu, füllen es ab und verkaufen es.
Die Darstellung in Werbung lässt uns dazu verleiten das Wasser zu kaufen. Doch wer sich etwas mit dem Thema beschäftigt sollte wissen, dass die Werbung oft lügt. Das habe ich zum Beispiel schon im Artikel über Müsli und die Werbeindustrie beschrieben. Auch Fruchtwasser wird in der Werbung als Gesund dargestellt, was es allerdings nicht ist. Das habe ich ebenfalls in einem Artikel behandelt.
Bei einer gesunden Ernährung erhältst du auch über diese die notwendigen Mineralstoffe. Wasser von den doch bösen Unternehmen musst du dafür nicht beziehen. Durch jeden Kauf unterstützt du die oben beschriebene Problematik.
Kohlensäure lässt sich bei Bedarf auch mit eigenen Geräten dem Wasser aus dem Hahn zusetzten. Dafür gibt Geräte wie SodaStream*. Allerdings ist stilles Wasser für unseren Körper auch besser verwertbar. Kohlensäure kann zu Übersäuerung führen. Nun macht es bei genauer Sicht noch weniger Sinn das Wasser der großen Unternehmen zu erwerben.
Wasser in Plastikflaschen
Das Thema Plastikflaschen wird und wurde schon viel Diskutiert. Ein großer Kritikpunkt sind hier aktuell die Weichmacher, welche wir durch Plastik aufnehmen. Sicher ist das Plastik für unseren Körper nicht gesund. Doch das möchte ich nicht diskutieren. Ich möchte viel mehr über das Problem der Umwelt sprechen.Die Plastikfalschen werden aus Erdöl hergestellt. Meist werden diese Flaschen auch in den Ländern hergestellt, in welchen das Wasser abgefüllt wird. Bei der Herstellung werden häufig Chemikalien verwendende. Diese werden wiederum in das noch verbleibende Wasser abgeführt. Erkennst du das Problem des Kreislaufs?
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Umwelt. Plastik kann nicht abgebaut werden und verpestet die Natur. In Deutschland bekommen wir das nicht direkt mit, aber hier müssen wieder andere Länder drunter leiden. Zu diesem Thema kann ich dir die Dokumentation "Plastic Planet*" ans Herz legen.
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